Demenz
Ergotherapeutische Gruppen für Patienten mit Verdacht auf oder beginnender Demenz
Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. Ziel ist es, sie bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken.
Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und einer Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen. (DVE 08/2007)
Patienten mit Verdacht auf eine demenzielle Erkrankung oder beginnender Demenz nehmen ihre Einschränkungen und die damit verbundenen Alltagsschwierigkeiten oft nicht wahr bzw. sie versuchen, diese zu überspielen. Die Bereitschaft zur Mitarbeit – gerade in der Einzeltherapie – ist aus diesen Gründen nur bedingt möglich. Die Fokussierung auf die eigene Person wird von den Patienten leicht als Bedrohung wahrgenommen. Dies wiederum verhindert, dass sich vorhandene Fähigkeiten und Fertigkeiten entfalten können. Innerhalb einer Gruppe löst sich dieser Druck auf.
Inhalte der Gruppentherapie sind:
- Kognitives Training (Hirnleistungstraining)
- Training zur Verbesserung und Erhaltung kognitiver Funktionen wie der Wahrnehmung, der Informationsverarbeitung, des Denkens, des Gedächtnisses und der Sprache
- Psychomotorisches Training
- Übungen zur Verbesserung der Körperwahrnehmung, koordinierter Bewegungen, des Gleichgewichts und der Beweglichkeit
- Alltagsaktivitäten (ADL)
- zur Erhaltung und Förderung der Handlungskompetenzen des Patienten im Alltag
- Angehörigenberatung
- Um eine nachhaltige Wirkung der Therapie im Alltag zu gewährleistet ist die Mitarbeit der Angehörigen ein wichtiger Bestandteil. Die Beratung orientiert sich an aktuellen Themen. Gemeinsam werden Möglichkeiten erarbeitet, schwierige Alltagssituationen zu meistern und manifestierte Verhaltensmuster neu zu organisieren
Ziele sind:
- Verbesserung bzw. Erhalt kognitiver Fähigkeiten
- Psychische Stabilisierung und Stärkung des Selbstvertrauens
- Verbesserung bzw. Erhalt der Orientierung zu Person, Zeit und Ort
- Größtmöglicher Erhalt der Alltagskompetenzen sowie der Selbstversorgung
- Erhalt der Sozialkompetenz
- Ritualisierung von Alltagshandlungen
Organisatorisches:
Für die Gruppentherapie wird eine Heilmittelverordnung für eine psychisch-funktionelle Behandlung mit dem Indikationsschlüssel PS5 benötigt.
Vor Beginn der Gruppentherapie ist es jedoch erforderlich, dass der Patient mindestens 3 psychisch-funktionelle Einzeltherapien verordnet bekommt. Im Rahmen dieser Therapieeinheiten wird eine Anamnese, ein ergotherapeutischer Befund sowie eine Zielvereinbarung mit dem Patienten und ggf. mit seinen Angehörigen erstellt. Danach kann die Zuordnung in eine geeignete Gruppe erfolgen.