Pädiatrie

Ergotherapie ist bei allen Kindern und Jugendlichen indiziert, deren Entwicklung zu selbständigen, handlungsfähigen Erwachsenen eingeschränkt bzw. behindert ist, z.B. durch:

  • Störungen des Bewegungsablaufs infolge hirnorganischer Schädigungen (spastische Lähmungen, Anfallsleiden, Hydrocephalus, Spina bifida, Muskeldystrophien etc.)
  • Störungen der sensomotorischen Entwicklung und der damit verbundenen Beeinträchtigung der kognitiven Prozesse
  • Störungen der Wahrnehmungsfähigkeit und -verarbeitung (sensorischen Integrationsstörungen)
  • Beeinträchtigung in der Sozialentwicklung, der Beziehungsbildung und Kommunikationsfähigkeit
  • Psychische Erkrankungen, z.B. Verhaltensstörungen, frühkindlicher Autismus, Ess-störungen
  • Sinnesbehinderungen, z.B. Taubheit, Blindheit

 

Der tatsächliche Entwicklungsstand des Kindes / Jugendlichen ist die Grundlage aller Maßnahmen. Die angewandten Behandlungsverfahren beruhen auf neurologisch-anatomischen, anatomisch-funktionellen, psychosozialen, entwicklungspsychologisch und lerntheoretisch orientierten Grundsätzen und Kenntnissen

In der Anwendung der neurophysiologischen, , psychosozialen und motorisch-funktionellen Verfahren stehen immer die basalen sensomotorischen Funktionen im Zentrum. Diese bilden die Grundlage für die weitere, darauf aufbauende, kognitive Entwicklung.

Behandelt wird  je nach Störungsbild, Entwicklungsstand und sozialem Umfeld nach den Behandlungskonzepten bzw. -ansätzen wie Bobath, Jean Ayres (Sensorische Integrationstherapie) oder Marianne Frostig.

 

 Behandlungsziele sind unter anderem:

  • Verbesserung der Bewegungsabläufe, der Tonusregulation und der Koordination,
  • Verbesserung der Sinneswahrnehmung und der Wahrnehmungsverarbeitung,
  • Verbesserung der Konzentration und Ausdauer und kognitiver Leistungen,
  • Stärkung der Motivation,
  • Integration in Familie und Umwelt inkl. der intensiven Auseinandersetzung mit der Umwelt und dem Anerkennen und akzeptieren bleibender Defizite, mit dem Erlernen von "Ersatzmustern"
  • größtmögliche Selbständigkeit im Alltag, in der Schule und im weiteren Umfeld

 

Die Behandlung kann in Ergotherapie-Praxen, aber auch in Sonderschulen, Kindergärten, Frühförderstellen, Kinderkliniken und speziellen Rehabilitationszentren aller Fachrichtungen, Kinderheimen oder Sozialpädiatrischen Zentren stattfinden.

Die Einbeziehung des sozialen Umfeldes des Kindes in eine interdisziplinäre Zusammenarbeit der Erzieher, Lehrer, anderer Therapeuten, vor allem aber der Eltern ist von großer Wichtigkeit.